95% der Befragten sind der Meinung, dass die Schweiz ihre Klimaziele zumindest teilweise im Inland erfüllen sollte, und 62% meinen, dass der Anteil der inländischen Emissionsreduktionen 50% oder mehr betragen sollte1. Ein erheblicher Anteil der Befragten (47%) zeigt Interesse an weiteren Informationen über die Folgen einer Reduktion von CO2-Emissionen im Inland im Vergleich zum Ausland. 59% der Befragten wünschen, dass sich die Schweizer Banken stärker bei der Finanzierung von klimafreundlichen Projekten engagieren.
Nur 4% der Befragten wissen, dass 75% des schweizerischen Energiebedarfs (Wärme, Strom und Treibstoffe) durch Importe gedeckt werden, 3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Bild: HSG
Die Ergebnisse der 9. Ausgabe des Kundenbarometers erneuerbare Energien zeigen, dass die Schweizer Konsumenten über den Klimawandel besorgt sind. 55% der Befragten sind (eher) der Meinung, dass die Klimastreiks der Schülerbewegung #FridaysForFuture gerechtfertigt sind. 61% sind der Meinung, dass die Schweizer Klimapolitik als Reaktion darauf ehrgeizigere Massnahmen ergreifen sollte. Die Unterstützung für Klimastreiks kommt von verschiedenen Altersgruppen. Am stärksten unterstützen die ältesten (>59) und jüngsten (<30) Teile der Bevölkerung das Anliegen der Schüler. Eine der meistgenannten Assoziationen mit dem Klimawandel sind «schmelzende Gletscher».
Eine Möglichkeit, die Emissionen im Inland zu reduzieren, ist der Ausbau der Solar- und Windenergie in der Schweiz. Eine große Mehrheit befürwortet den weltweiten Einsatz von Sonne (88%) und Wind (70%) und unterstützt den Ausbau von Sonne (85%) und Wind (57%) auch auf nationaler Ebene. Beim Übergang von der allgemeinen Akzeptanz zu den Emotionen, die die beiden Energiequellen auf lokaler Ebene hervorrufen, wird deutlich, vor welcher Herausforderung die Schweizer Windenergieprojekte stehen. Mehr Menschen wären besorgt (42% vs. 9%) darüber, wenn Wind vs. Solarenergie in ihrer Nachbarschaft installiert wird, und weniger Menschen wären stolz darauf (28% vs. 66%). Während 70% der Befragten neugierig auf Windenergie sind, empfindet eine kleine Minderheit von 11% Wut (8% der Frauen und 13% der Männer). Diese Ergebnisse zeigen, dass über die Bereitstellung sachlicher Informationen hinaus die Auseinandersetzung mit emotionalen Anliegen ein wichtiges Element der gesellschaftlichen Akzeptanz ist.
63% der Befragten stimmen (eher) zu, dass «Fliegen zu billig ist», was einem Anstieg von 6 Prozentpunkten gegenüber 2018 entspricht. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Steuer von rund 20 CHF auf Kurzstreckenflügen bei einem grossen Teil der Bevölkerung Zustimmung finden könnte. 24% der Befragten sind grundsätzlich gegen eine CO2-Steuer auf Flugtickets.
33% der Autofahrer könnten sich (eher) vorstellen, in den nächsten zwei Jahren ein Elektroauto zu kaufen. Dieser Anteil steigt auf 47%, wenn man auch die Interessenten mit einbezieht, die zu einem späteren Zeitpunkt ein Elektroauto kaufen wollen. 65% der Carsharing-Kunden geben an, dass sie es vorziehen würden, statt eines Autos mit Verbrennungsmotor ein Elektroauto zu mieten, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.
Positive Emotionen zu Solarenergie sind ein starker Indikator für das Interesse an anderen energiebezogenen Investitionen. Zum Beispiel haben diejenigen, die neugierig auf Solarenergie sind, eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, in den nächsten zwei Jahren ein Elektroauto zu kaufen. Zum ersten Mal seit 10 Jahren haben Solaranlagen mit Batteriespeicher die Wärmepumpen als beliebteste Investitionsoption für Hausbesitzer überholt.
Eine Mehrheit der Befragten (58%) würden eine obligatorische Zertifizierung der Energieeffizienz von Gebäuden (GEAK)2 unterstützen. Nur 8% sind sich bewusst, dass eine obligatorische Zertifizierung in anderen Ländern den Wert energieeffizienter Immobilien gesteigert hat. Eine Mehrheit unterschätzt die Importabhängigkeit der Schweiz deutlich: Nur 4% der Befragten wissen, dass 75% des schweizerischen Energiebedarfs (Wärme, Strom und Treibstoffe) durch Importe gedeckt werden, 3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.