Das 6. Kundenbarometer erneuerbare Energien zeigt: 72% der über 1000 Befragten und 81% der Jugendlichen sehen in einer Windenergieanlage ein Symbol für eine fortschrittliche Energieversorgung. 69% wünschen sich die Förderung von Sonnenenergie, 61% die Förderung von Windenergie und 59% der Befragten der Wasserkraft in der Schweiz. Unter den Jugendlichen ist diese Präferenz für erneuerbare Energien sogar noch etwas stärker ausgeprägt.
Die sechste Auflage des Kundenbarometers erneuerbare Energien zeigt, welche Einstellung Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz zu Energiefragen haben. Befragt wurde ein repräsentatives Sample von 1001 Personen aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz.
Für Kompromisse beim Landschaftsschutz Wenn zum Beispiel Windenergieanlagen vor Ort errichtet werden, statt Ökostrom von der Nordsee zu importieren führt das zu einer Veränderung der lokalen Landschaft. Im Gegensatz zur oft vorgebrachten NIMBY («not in my backyard») Hypothese, scheinen viele Umfrageteilnehmer eher eine PIMBY («please in my backyard») Haltung zu haben. 72% der Befragten und 81% der Jugendlichen halten Windenergieanlagen für Symbole einer fortschrittlichen Energieversorgung. 68% sind damit einverstanden, dass man Kompromisse beim Landschaftsschutz eingehen sollte, um sich im Energiebereich vom Ausland unabhängiger zu machen. Demgegenüber stimmen nur 23% (eher) zu, dass man eine Beeinträchtigung der Schweizer Landschaft durch Windenergie unbedingt vermeiden sollte, und lediglich 15% sind der Meinung, dass Windenergieanlagen schlecht für den Tourismus seien.
92% der Befragten sind (eher) dafür, dass möglichst lokal vorhandene Energieressourcen genutzt werden. Etwa die Hälfte (48%) der Befragten würde es bevorzugen, wenn Ökostrom in der Schweiz produziert würde, und über ein Drittel (38%) würde eine lokale Produktion in der Gemeinde oder in der Region begrüssen.
Ein Mangel an politischer Unterstützung (59%), tiefe Ölpreise (42%) und die Macht der Gewohnheit (40%) sind gemäss den Befragten die drei wichtigsten Hemmnisse bei der Entwicklung erneuerbarer Energien. Demgegenüber sind der Beitrag der Erneuerbaren zum Klimaschutz (86%), die Tatsache, dass es sich dabei um unerschöpfliche Energiequellen handelt (62%) und ihr Beitrag zur Senkung der Abhängigkeit von Energieimporten (54%) die drei meist genannten Treiber der Verbreitung erneuerbarer Energien.
In Bezug auf den Vorschlag des Bundesrates, die aktuelle Förderung erneuerbarer Energien durch kostendeckende Einspeisevergütungen in ein System von Lenkungsabgaben zu überführen, zeigt die Studie eine moderate Befürwortung des neuen Mechanismus, jedoch keine eindeutige Präferenz. Während 29% die Einführung von Lenkungsabgaben unterstützen, würden 16% eher das bestehende System behalten. 25% finden beide Ansätze sinnvoll und 21% haben keine klare Meinung dazu. Interessanterweise lehnen nur 9% beide Politikinstrumente ab.